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Über gut ein Jahrzehnt von Ende der 70er bis Ende der 80er Jahre gehörte die Musikgruppe Cochise um den Gitarristen und Songschreiber Pit Budde zu den tonangebenden "politisch" engagierten Musikbands in Deutschland. Populär vor allem ob ihrer hochklassigen Musikalität, ihrer (musik-) handwerklichen Qualität, einer undogmatischen Message und ihrer kessen Distanz zum kommerziellen Musikbetrieb.
"Die Musik von Cochise ist einer der besten des Folkrock-Sektors. Cochise kann sich mit den ganz Grossen messen" urteilte das Magazin Sounds seinerzeit. Das Fachplatt Stereoplay postulierte: "In der Tat, der Klang- und Facettenreichtum ihrer Musik ist verblüffend. Cochise nimmt politisch Stellung und artikuliert Aufmüpfiges. Spannende musikalische Kost!". "Eine relaxte Mischung aus Reggae, Ska, Rock und Folksprengseln" schrieb das Folkmagazin. Und in der Frankfurter Rundschau konnte man lesen "Cochise funktioniert kammermusikalische Musiktypen um und setzt sie als Transportmittel kritischer Botschaften ein."
Ausgesprochen rege mit im Schnitt über 100 Konzerten pro Jahr waren Cochise überall an den Brennpunkten der alternativen Umwelt- und Friedensbewegung jener Zeit präsent. Ob Mutlangen, der Startbahn West in Frankfurt am Main, am Kernkraftwerk Hamm oder in Wackersdorf, ob bei den Häuserkämpfen im Ruhrgebiet, wo immer die Menschen sich gegen Umweltzerstörung, Militarisierung und Einschränkungen demokratischer Grundrechte zur Wehr setzten und sich Alternativ-Bewegungen regten, kamen die Lieder von Cochise zu Gehör und gerieten zu heimlichen Hits. Was sie eigentlich immer noch sind.
Das erste Songbuch von Cochise
DIE ERDE WAR NICHT IMMER SO aus dem Jahr 1982. "Alle Lieder der ersten drei LPs, viele Fotos, Zeitungsartikel, Comix und Liedkommentare machen das Buch zu einem Zeitdokument" (Wikipedia). "Ein Muss für jeden Cochise-Fan" (Lebenszeichen). "Endlich einmal ein Liederbuch, das aufgrund der sorgfältig ausgewählten Beiträge und des kreativen, unkonventionellen Layouts das Prädikat ’besonders empfehlenswert" verdient" (Hiero Itzo). Mit Gesangsnoten, Akkorden und Grifftabellen für die Gitarre und folgenden Liedern:
Was kann schöner sein
Rauchzeichen
Kannst Du das mitansehn?
Im Laufe der Woche
Anarchistenschwein
Jeder Traum
Der bitterböse Friederich
Hester Jonas
Strasse
Wir werden leben
Rock’n Roll Rentner
Das Haus
Atemnot
Ist das nicht gemein
Letzten Somma war’n wa schwimmen |
Platanen statt Autobahnen
Jetzt oder nie - Anarchie
Die Indianer sind noch fern
Resolution
Du ganz allein
Wir nehmen uns was wir brauchen
Bildet Banden
Dienstag früh
Lass mich nochmal zieh’n
Nachricht
Keiner hat Zeit
Isumúya
Du kotzt mich an
Der Henker
Gestern hamse den Wald gefegt
Morgengraun
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Das zweite Songbuch von Cochise
SPIEL DER ZEIT
aus dem Jahr 1990 ist eher konventionell angelegt mit traditionellem Notensatz (Gesangstimmen und Akkorden), Liedkommentaren, Biographien aller Cochise Mitglieder/innen, der Cochise-Diskopgraphie, einem Vorwort von Klara Brandi und Pit Budde, sechs Tabulatoren von Stücken aus dem Pit Budde/Cochise-Instrumentalalbum "Der Puma Zieht Nach Norden" und Illustrationen von Dieter Wedekind. Im Buch sind folgende Lieder von Cochise abgedruckt:
Wer weiß, wohin die Reise geht
Lacht mich ruhig aus
Der einzige Mensch aus Utopia
Feuer
Raus, raus, raus!
Es sei denn
Besoffen vor dir
Ach, Alice
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Schnee zu Ostern
Lieber Gott wir kommen
Der Staat ist doof und stinkt
Die Erde war nicht immer so
Lied für Nazira
Spiel der Zeit
Die Ballade von der Hester Jonas |
Ausserdem die Grifftabellen der Instrumentalstücke
Meine Schattenseiten
Klaras Lied
Der Tanz der Mücken auf dem Weg nach Wischlingen/
Der einsame Wanderer
Binbad der Beefahrer
Der Puma zieht nach Norden
Saimaa
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Zitat aus der Tageszeitung Offenbach Post: "Ihre Musik will nicht nur Mut machen. Die Musikerinnen und Musiker von Cochise scheuen sich auch nicht, Gefühle wie Trauer, Wut und Hass zu artikulieren und trotzdem ihre Hoffnungen und Träume einer besseren Welt nicht aus den Augen zu lassen". Und das entsprach offenbar dem Grundgefühl der bewegten Zeiten von Cochise.
DIE ALBEN VON COCHISE
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