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"Eine international beispiellose Folkdokumentation!"
(Pardon)

Die erste Session der

FOLK FRIENDS
mit
Derroll Adams, Davey Arthur, Alex Campbell, Guy & Candie Carawan, Finbar Furey, Wizz Jones, Werner Lämmerhirt, Jörg Suckow, Matthias Raue und Hannes Wader.



Various Artists
FOLK FRIENDS
Wundertüte CD
TÜT 72.160


Das erste Treffen
der "Folk Friends" 1978
Cover
Gertrude Degenhardt

Deutscher
Schallplattenpreis 1979


HIER ERHÄLTLICH
(order here)



Siehe auch:



Various Artists
FOLK FRIENDS 2

Wundertüte CD
TÜT 72.150


Das zweite Treffen
der "Folk Friends" 1980
Preis der
Deutschen
Schallplattenkritik


HIER ERHÄLTLICH
(order here)



Informationen über
Mitwirkende der
Folk Friends Sessions
finden Sie
HIER

Die Aufnahmen für das Album "Folk Friends" wurden zwischen dem 12. und 18. Juni 1978 in der Windmühle "Fortuna" in Struckum bei Husum, Nordfriesland aufgezeichnet. Sie war der Wohnsitz des Liedermachers Hannes Wader, der in dieser Zeit seine gute Stube als Aufnahmeraum zur Verfügung stellte.

Hier in Hannes’ Windmühle hatten sich Sänger, Gitarristen, Banjo-, Mandolinen-, Fiddle-, Dudelsack- und Hackbrettspieler aus mehreren europäischen Ländern und den USA getroffen, die mit Hannes und untereinander seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden waren.
Aus dem Süden der USA kamen Guy und Candie Carawan mit Liedern unterdrückter Minderheiten, zeitlosen neuen Songs und ihrem Hammered Dulcimer (Hackbrett). Guy und Hannes waren sich 1968 beim Festival auf Burg Waldeck erstmals begegnet und hatten sich seither immer dann getroffen, wenn eine Tournee Guy nach Deutschland führte.
Aus Belgien war der amerikanische Banjospieler Derroll Adams angereist. Er kannte Guy Carawan noch aus den USA der fünfziger Jahre, bevor er selbst nach Europa auswanderte. In der Folgezeit hatte Derroll vor allem in Frankreich und England als Strassenmusikant und durch Clubgastspiele einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der dortigen Folkszene.
Sein Freund Alex Campbell aus Glasgow - der ebenfalls Anfang der sechziger Jahre als Strassensänger in Paris gelebt hatte und noch immer für viele Folksinger ein Vorbild ist - sass nun ebenso in der Windmühle wie Wizz Jones, Gitarrist und Songwriter aus London, der seit den sechziger Jahren als professioneller Singer-Songwriter arbeitet.
Aus Südirland war Finbar Furey gekommen, der als Dudelsackspieler für die neuere Entwicklung der irischen Volksmusik nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Er hatte seine vielen Flöten, neue eigene Lieder und seinen Freund Davey Arthur mit gebracht, der damals in Finbars Band "The Fureys and Davey Arthur" für Furore sorgte.
Werner Lämmerhirt, einer der führenden Folkgitarristen hierzulande, war ebenfalls dabei. Er hatte zwischen 1971 und 1973 mit Hannes Wader auf dessen Tourneen gespielt und an Plattenaufnahmen von Alex Campbell, Guy Carawan und Hannes Wader mitgewirkt, noch bevor er seine eigene erfolgreiche Karriere begann.
Und schliesslich Hannes Wader, der Gastgeber selbst. Ohne seine Begegnung und Auseinandersetzung mit angloamerikanischem Folk wäre seine Entwicklung als deutscher Liedermacher und Volkssänger anders verlaufen. Seine Verwurzelung in der mehrfach gebrochenen deutschen Volksmusik und seine musikalischen Talente bilden den Bezugspunkt zu all diesen Musikerkollegen, die in lebendigen überlieferten Volkskulturen geprägt worden sind.
Ebefalls aus Deutschland kommen Jörg Suckow und Matthias Raue, die ihr Können an Cello und Fiddle einbringen und Chorparts übernehmen.
Martin und Gertrude Degenhardt, seit den ersten Waldeck-Festivals mit der Folkszene in Deutschland verbunden, waren während der gesamten Aufnahmezeit in der Mühle mit von der Partie. Sie beobachteten und skizzierten die Musiker, die Coverillustration ist das Ergebnis ihrer Eindrücke.
Günter Pauler, der die Musik aufzeichnete und mit Konzentration und guter Laune Tag und Nacht durchhielt, verwendete eine Nagara IV S und eine TEAC 80-8 Achtspurmaschine mit dbx sowie Sennheiser- und AKG-Mikrophone. Abgemischt wurde auf einer Nagara IV S.
Hannes, Guy, Derroll, Alex, Wizz, Davey und Werner hatten sich in den letzten Jahren eher zufällig getroffen, wenn sich ihre Wege auf Tourneen oder auf Festivals kreuzten. Manchmal hatten sie am Rande des Geschehens oder hinter der Bühne die Instrumente ausgepackt und sich Lieder und Melodien vorgespielt, die sie mochten. Ab und zu hatten sie auch Sessions abgehalten und dabei festgestellt, dass sie sich nicht nur musikalisch sondern auch menschlich gut verstanden. Aus dieser freundschaftlichen Verbundenheit heraus haben sie sich schliesslich - ungeachtet ihres "Marktwertes" oder exklusiver Bindungen an Agenturen oder Schallplattenfirmen - in der Mühle getroffen und ohne grosses Federlesen angefangen, miteinander zu musizieren. Vieles von der freundlichen, entspannten Atmosphäre klingt in der Musik und den Liedern dieses Albums nach. Die Begeisterung, in verschiedenen Gruppierungen miteinander zu singen und zu spielen und so neue musikalische Möglichkeiten ausprobieren zu können, ist atmosphärisch und als Feeling in jedem Titel zu hören. Alle Lieder und Instrumentals sind Tonträgerpremieren in den wechselnden Kombinationen der Folkfriends.
Die beteiligten Künstler wählten in Abstimmung untereinander die Titel, die sie letztendlich aufnehmen wollten, selbst aus und arrangierten ihre Musik und Lieder gemeinsam. Ohne Druck, in einer festgesetzten Zeit ihre Musik als verwertbares Produkt realisieren zu müssen, hielten sie ihre Sessions im Garten und im grossen Zimmer der Mühle direkt vor den Mikrofonen ab.
Ein solches Wohnzimmer ist - selbst in der "Abgeschiedenheit" einer ländlichem Umgebung - ist kein schalldichtes Studio mit lärmschluckenden Bodenbelägen und dem warnenden Rotlicht "Achtung Aufnahme!". Hier an Hannes Mühle fuhren die Traktoren der Bauern vorbei und vor ihr balgten sich die Hunde aus der Nachbarschaft. Gelegentlich drangen solche Geräusche durch die geschlossenen Türen und Fenster und gelangen so mit aufs Band. Alle haben diese atmosphärischen Geräusche jedoch bewusst als Nebensächlich angesehen, wenn eine Aufnahme in ihrem Feeling unwiederholbar und einzigartig erschien (z.B. bei Derrolls "Pay Day At Coal Creek").
Es ging nicht darum, Aufnahmen zu machen, wie sie "clean" in kostpieligen Tonstudios - allerdings im sterilen Rahmen, oft in erzwungener Vereinzelung der Musiker und nur mit Hilfe von Playback-Verfahren - möglich sind. Diese Einspielungen sind echte "live"-Aufnahmen. Sie enstanden im kongenialen Zusammenspiel aller Beteiligten bis auf ganz wenige Ausnahmen ohne Playback. Weil Musiker Menschen sind, deren Füsse den Rhythmus ihrer Musik mitklopfen, deren Finger schwitzen und dann beim schnellen Laufen auf den Gitarrensaiten Obertöne erzeugen und weil ihr Atem beim Blasen von Flöten zu hören ist, wurden diese Geräusche ganz bewusst mit aufgezeichnet. Es wurde nicht versucht, sie durch technische Hilfsmittel herauszufiltern, wie es normalerweise getan wird.
Musiker sind keine Maschinen, deren Produkte Produkte einer vorher- oder gar fremdbestimmten Norm unterliegen, sondern sensible Menschen, die ihre Empfindungen und Gefühle als wesentliche Gestaltungselemente in ihren Songs und Melodien ausdrücken. So gesehen spiegeln die Aufnahmen der "Folkfriends" eine freie, sehr persönliche Atmosphäre unter Verzicht auf technische Raffinessen wieder. Und so gesehen ist Volksmusik direkt und einfach ohne viel aufwändiger Technik für jeden nachvollziehbar und für jeden machbar.

(Carsten Linde, 1978)



Das Album "FOLK FRIENDS" enthält folgende Tracks:

SIX DAYS ON THE ROAD
Werner Lämmerhirt (Gesang, Gitarre), Jörg Suckow (Cello-Bass), Matthias Raue (Fiddle)

NICHT VISITING SONG / DAT DU MIN LEEFSTE BÜST
Finbar Furey (Gesang, Whistle), Hannes Wader (Gesang, Gitarre), Alex Campbell (Gesang), Jörg Suckow (Cello), Davey Arthur (Mandoline)

PLANXTY IRWIN
Guy Carawan (Hammered Dulcimer), Werner Lämmerhirt (Gitarre), Finbar Furey (Uilleann Pipes, Whistle), Davey Arthur (Mandoline)

I’M SAD AND I’M LONELY
Derroll Adams (Gesang, Five-String Banjo), Wizz Jones (Gesang, Gitarre)

LONELY ONE
Finbar Furey (Gesang, Gitarre), Werner Lämmerhirt (Gitarre), Jörg Suckow (Cello)

THE TRAIL OF TEARS
Guy Carawan (Gesang), Candie Carawan (Gesang), Matthias Raue (Fiddle)

WILLST DU DEIN HERZ MIR SCHENKEN
Hannes Wader (Gesang, Gitarre), Jörg Suckow (Cello)

NIGHT FERRY
Wizz Jones (Gesang, Gitarre), Davey Arthur (Gesang, Gitarre),

I REMEMBER LOVING YOU
Andy Irvine (Gesang, Bouzouki), Dick Gaughan (Gitarre)

DERROLL IN THE RAIN
Finbar Furey (Gesang, Gitarre), Alex Campbell (Gitarre), Davey Arthur (Gitarre), Jörg Suckow (Cello), Derroll Adams (Five-String Banjo)

WHO WILL SING FOR ME
Guy Carawan (Gesang, Gitarre), Hannes Wader (Gesang, Gitarre), Davey Arthur (Mandoline), Matthias Raue (Fiddle), Derroll Adams (Five-String Banjo), Finbar Furey (Gesang), Werner Lämmerhirt (Gesang)

WALKING DOWN THE LINE
Werner Lämmerhirt (Gesang, Gitarre), Guy Carawan (Gesang, Gitarre), Candie Carawan (Gesang)

OLD MOLLY HARE
Wizz Jones (Gitarre), Guy Carawan (Five-String Banjo), Finbar Furey (Uilleann Pipes, Whistle), Davey Arthur (Mandoline)

BRÜDER SEHT DIE ROTE FAHNE / HOLD THE FORT
Hannes Wader (Gesang, Gitarre), Guy Carawan (Gesang, Gitarre), Jörg, Matthias, Finbar, Werner, Wizz, Alex (Chorus)

ONE DAY WE’LL SEE THEM
Alex Campbell (Gesang), Finbar Furey (Uilleann Pipes), Davey Arthur (Mandoline)

BLACK JACK DAVEY
Derroll Adams (Gesang, Mundharmonika), Wizz Jones (Gesang, Gitarre)

THE NATIONAL SEVEN
Wizz Jones (Gesang, Gitarre), Hannes Wader (Gesang, Gitarre)

ARAGON MILL
Alex Campbell (Gesang), Guy Carawan (Gesang, Gitarre), Candie Carawan (Gesang), Derroll Adams (Five-String Banjo)

PAY DAY AT COAL CREEK
Derroll Adams (Five-String Banjo, Geang), Hannes Wader (Gitarre), Davey Arthur (Mandoline)

JOHN OF DREAMS
Finbar Furey (Gesang, Gitarre), Jörg Suckow (Cello)

ALEX’S DREAM / NED WALSH’S JIG
Finbar Furey (Flute, Whistle)

WHEN THE FIDDLER HAS PLAYED HIS LAST TUNE FOR THE NIGHT
Hannes Wader (Mandoline), Gy Carawan (Gesang, Gitarre), Werner Lämmerhirt (Gitarre), Finbar Furey (Flute), Davey Arthur (Mandoline), Candie Carawan (Gesang)