MASTERMINDS, DIE WELT VERÄNDERN, INDIAN SUMMER ENTDECKEN, IN KLANGFARBEN SCHWELGEN, ZWISCHENTÖNE ERKENNEN, NEUES HÖREN ...
... empfehlenswerte Themen und Links zur Musik der Welt, die man sonst schwer findet
MASTERMIND DES ROCK IN DEUTSCHLAND
Eine Hommage von besonderem Format
Mani Neumeier: Kraut 'n' Rock - Guru Guru Grooves
Die im Jahr des kulturellen Umbruchs 1968 ins Leben gerufene und immer noch quicklebendige Band „Guru Guru" des Schlagzeugers Mani Neumeier gilt als wegweisende Musikgruppe des „Krautrock" Genres. Und genießt als eine der wenigen deutschen Ensembles dieser Art auch international einen exzellenten Ruf, im fernen Japan und seiner regen Independent-Szene sogar regelrechten Kultstatus.
Besonderes Markenzeichen von Guru Guru und ihrem Inspirator Mani Neumeier ist eine in der deutschen Rockmusik eher seltene Kombination von gediegenem musikhandwerklichem Niveau mit einer ordentlichen Priese zappaeskem Humor, hochklassigem Rock, Jazzroots und anarchisch-kreativem Lebensgefühl.
Diese Musik-Anthologie liefert eine Gesamtschau über Wesen und Werk, Leben und Musik sowie der Geschichte des Schlagzeugers, Freejazz-Pioniers, Multikultivisionärs, Klangforschers, musikalischen Weltreisenden, Schamanen und grenzüberschreitenden Entfanterrible Mani Neumeier und seiner Band Guru Guru. Die stärksten Stücke, ergänzt durch umfangreiche Informationen und Anmerkungen zu Musik und mitwirkenden Musikern, zahlreichen Fotos und einem sachkundigen Vorwort des Musikjournalisten Volker Rebell im üppigen Hardcover-Mediabook inkl. 2 Audio-CDs. Eine ebenso hörens- wie lesenswerte und zugleich höchst aufschlussreiche Zeitreise durch die wilden Welten von Kraut und Rock.
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http://www.heupferd-musik.de/guru_guru.html
MASTERMINDS DES KLASSISCHEN BAROCK
Die Mutter aller Musikerbiographien
John Mainwaring: Leben und Musik des Georg Friedrich Händel
Er war einer der produktivsten Musikschaffenden seiner Zeit. Ein genialer und einflussreicher Komponist ebenso wie ein umsichtiger Musikmanager und engagierter Intendant. Seine Werke gehören bis heute zu den am meisten aufgeführten Kompositionen überhaupt. So gesehen geniesst Georg Friedrich Händel den guten Ruf als einer der innovativsten Künstler des Barock und erster echter Popstar der Musikgeschichte. Der englische Theologe John Mainwaring war mit Händel persönlich bekannt und veröffentlichte seine Händel-Biographie kurz nach dessen Tod. Sie wurde wenig später vom Komponisten und Musikpublizisten Johann Mattheson ins Deutsche übertragen und mit einem Vorwort sowie eigenen Erläuterungen und Kommentaren vervollständigt. Mattheson war ein Jugendfreund Händels aus Hamburger Zeiten und ein ebenso einflussreicher musikalischer Mastermind wie der grosse Meister selbst. Das Werk gilt als die erste Künstlerbiographie der Musikliteratur. Ergänzt durch Informationen zum personellen Umfeld Händels und dem historischen Background seiner Lebenszeit ist dieser Klassiker nun in einer revidierten Fassung neu aufgelegt worden.
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http://www.heupferd-musik.de/mainwaring_haendel.html
MASTERMINDS DER IRISCHEN AVANTGARDE
Eine paneuropäische Werkverbindung
Lucienne Purcell: Romanian Song
Der ungarische Pianist und Komponist Béla Bartók war bedeutender Mastermind der sog. musikalischen Moderne. Bis zu seiner Emigration in die USA im Jahre 1940 hatte er auf ausgedehnten Studienreisen die Volksmusikkulturen Ungarns, Rumäniens, der Slowakei und des vorderen Orients erforscht und dabei einen riesigen Fundus von Volksliedern und Melodien in Form von Feldaufnahmen oder schriftlichen Aufzeichnungen dokumentiert. Ein Lied dieser Sammlung veranlasste den irischen Singer-Songwriter Andy Irvine zu einer eigenen Komposition, seine Kollegin Jane Cassidy lieferte dazu den Text. Bei der Einspielung wirkten dann gleich mehrere Masterminds der irischen Folkszene zusammen. So die Sängerin Lucienne Purcell, Andy Irvine selbst an der Bouzouki, der Fiddle-Virtuose Frankie Gavin, Akkordeon-Crack Rick Epping und schliesslich noch Donal Lunny mit seiner 10-saitigen Bouzouki. Letzterer fungierte auch als verantwortlicher Produzent und wurde bei der Aufnahme vom renommierten Toningenieur Brian Masterson unterstützt. Das Ergebnis dieser kreativen Konstellation ist ein zeitloses Meisterwerk und eindringliches Antikriegslied der etwas anderen Art.
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MASTERMINDS DER VIELEN SAITEN
In guter Erinnerung
Kristen Nogues: Margaritig
Die bretonische Harfenistin und Sängerin Kristen Nogues zählt unstreitig zu jenem illustren Kreis von Musikern, die man gemeinhin "musicians-musician" - Musiker/in der Musiker/innen - nennt. Eine Wandlerin zwischen den kulturellen Welten, die mit ihren musikalischen Grenzüberschreitungen weit über die Harfen-Szene hinaus zu inspirieren vermochte. Das harfenistische Handwerk erlernte sie bereits mit acht Jahren bei der Pariser Harfenistin Denise Megevand, die auch berühmte Künstler wie Alan Stivell zu ihren Schülern zählte. Obgleich fest in der Musik ihrer bretonischen Heimat verwurzelt, machte Kristen Nogues nie vor kulturellen Grenzen halt und arbeitete wie selbstverständlich auch mit Musikern ganz anderer Herkunft und Genres zusammen. Ihre Kooperationen mit indischen Musikern, dem ungarischen Ensemble Kolinda, mit Jazz-Grössen wie Steve Swallow oder John Abercrombie zum Beispiel oder wie in diesem Fall mit dem deutschen Harfenisten und Weltmusik-Pionier Rüdiger Oppermann waren weitreichend und ungemein produktiv. Sie wurde für Ihren unverwechslbaren, artifiziellen Stil geschätzt und galt weithin als eine der innovativsten Musikerinnen ihres vielsaitigen Metiers. Bar jedweder Starallüren und von bescheidenem Wesen, unprätentiös und voller warmherziger Ausstrahlung. Ihr Tod im Juni 2007 war für alle, die sie näher kannten, ein heftiger Schock und ein Stich mitten ins Herz. Kristen wurde 1952 geboren, ihr 60stes Geburtsjahr ist Anlass, an diese aussergewöhnliche Frau zu erinnern.
Mehr (mit Hörprobe) unter
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WIR ALLE WOLLEN DIE WELT VERÄNDERN
Musik einer bewegten Zeit
Über die Beatles und ihr "Weißes Album"
Der Vorsatz „Wir alle wollen die Welt verändern!“ des Songs „Revolution“ aus dem Weißen Album der Beatles war eine zentrale Parole im legendären Jahr 1968 und typisch für das kulturelle Klima dieser bewegten Zeit. Die damals produzierte Doppel-LP mit ihren vielen Facetten, ihren magischen Momenten und musikalischen Meisterwerken, ihren Widersprüchen, Kontrasten und Brüchen gilt als ein Schlüsselwerk der Protestgeneration. Kaum ein anderer Meilenstein der Rock-Geschichte vermag das Lebensgefühl jener Tage so prägnant und authentisch zum Ausdruck zu bringen, wie eben das Weiße Album der Beatles. Der Autor Volker Rebell, Beatles-Fan seit dem ersten „Yeah, Yeah, Yeah“, versuchte in den Sechzigern seinen Idolen als Sänger und Gitarrist nachzueifern. Mit der verwegenen Ambition, ein deutscher Lennon zu werden, scheiterte er damals kläglich. So wechselte er in das Lager der Kritiker und hat sich seit 1970 einen exzellenten Ruf als Musikjournalist und Rundfunkmoderator erworben. Sein neues Buch "Die Beatles 1968 - Das Weiße Album" bringt diese Geschichte auf den Punkt. Alle Infos unter
http://www.heupferd-musik.de/die_beatles_1968.html
ÜBER LEBEN DES ROTEN AMERIKA
Traditionelle und zeitgenössische Musik der Indianer Nordamerikas
Die „Indian Summer Sounds“ Anthologie
Es ist schon bemerkenswert, dass die Indianer Nordamerikas die Kolonisierung ihres Kontinents überhaupt überlebt haben. Landraub, Genozid, rassistische Diskriminierungen, politische Unterdrückung und wirtschaftliche Ausbeutung, das alles hat ihnen über die letzten Jahrhunderte schwer zugesetzt, ihren Behauptungswillen und ihre Widerstandskraft aber letztlich nicht brechen können. Mit der Erlangung der (zumindest formalen) Bürgerrechte in den USA vor gut 50 Jahren ist Bewegung in die Angele-genheiten der Indianer gekommen, erkämpfen sie sich Schritt für Schritt und mit einer bewundernswerten Zähigkeit und Ausdauer ihren Platz in der (Welt-) Gesellschaft. Wirtschaftlich, politisch und eben auch in Bezug auf ihre kulturellen Identitäten. So hat sich z.B. eine indianische Musikszene entwickelt, die keinen Vergleich zu scheuen braucht und so gar nicht den romantisierenden Klischees entspricht, die hierzulande immer noch das Image der Indianermusik prägen. Vieles klingt ganz anders. Und auf sehr eigene Art.
Wie sich das anhört und was dahinter steckt zeigt die „Indian Summer Sounds“ Anthologie aus erster Hand. Zwei CDs mit umfangreichem Booklet in einem Mediabook nicht nur für Indianerfans. Ausführliche Informationen dazu unter
http://www.heupferd-musik.de/indian_summer_sounds.html
KLEINES KORN MIT GROSSER WIRKUNG
Nur scheinbar unscheinbar
Der „Corn Song“ von Sharon Burch
Kultiviert haben ihn vor vielen Jahrtausenden indigene Völker der Neuen Welt. Heute ist Mais in aller Munde und wie viele Pflanzen Amerikas auf der ganzen Welt verbreitet. Ein Schlüsselprodukt der globalen Agrarindustrie und Nahrungsgrundlage sehr vieler Menschen (und ihrer Nutztiere). Was Begehrlichkeiten der grossen Genkonzerne geweckt hat, die dabei sind, auch den Mais unter ihre (exklusive) Verfügungsgewalt zu bringen. Das geht nicht allein die Indianer an, wenngleich ihre Beziehung zum Mais eine ganz besondere ist. Auch auf spiritueller Ebene. Wie man bei diesem „Corn Song“ der Navajo Sharon Burch sehr gut hören kann. Sie gehört zu den führenden Singer-Songwriter/innen der Indianer Musik Szene und ist auch in der „Indian Summer Sounds“ Anthologie vertreten.
http://www.heupferd-musik.de/corn_song.html
MÜSSEN WIR UNS FREMD SEIN, WENN ALLE VERSCHIEDEN SIND?
Eine türkisch-deutsche Zusammenarbeit der besonderen Art.
„Kervani“ (Die Karawane) von Can Tufan und Andreas Lieberg
Die meisten Einwanderer hierzulande stammen aus der Türkei. Einer Weltgegend, die geographisch, im Hinblick auf Fauna und Flora und ob ihrer ethnischen Zusammensetzung an Vielfalt wohl kaum zu übertreffen ist. Und ausserdem als Brücke zwischen Asien und Europa auf einen weit zurück reichenden historischen Erfahrungsschatz blicken kann. Das ist ein Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Selbst und ganz besonders in der Emigration und gerade hier in Deutschland. Der türkisch-cypriotische Popsänger Can Tufan und der deutsche Konzertgitarrist Andreas Lieberg führen vor, wie produktiv vor diesem Hintergrund interkulturelle Verknüpfungen ausfallen können. Türkische Überlieferung in Verbindung mit klassischer europäischer Gitarrenkultur; auf türkische, auf europäische Art, diese ungewöhnliche Fusion eröffnet ganz neue (musikalische) Möglichkeiten. So hört sich Verständigung an. Davon können wir gar nicht genug bekommen. Ihre Interpretation des Liedes "Die Karawane" zeigt, wie es gehen kann.
http://www.heupferd-musik.de/kervani.html
MIGRATION UND MUSIK
Irische Erfahrungen „Sliabh Gallion Braes“ von Dolores Keane
Nirgendwo in Europa ist die Erinnerung an Auswanderung so präsent, wie in Irland. Immerhin leben in vielen Teilen der Welt, namentlich in Nordamerika, erheblich mehr Iren oder Menschen irischer Abstammung, als in Irland selbst. Der Aderlass der grünen Insel hat lange vor dem Industriezeitalter begonnen und ist erst Ende des vorherigen Jahrhunderts zum Erliegen gekommen. Seither verläuft der Trend umgekehrt, ist Irland wie viele andere europäische Länder ein Einwanderungsland geworden. Gleichwohl bleibt die Erfahrung der Auswanderung tief im kollektiven Gedächtnis der Iren verankert. Weshalb ein reiches Erbe an Auswandererliedern im Repertoire der irischen Musik eine herausragende Rolle spielt. Die irische Ausnahmesängerin Dolores Keane hat dieser Thematik gleich ein ganzes Album gewidmet, das mittlerweile zu den Klassikern dieses Sujets gezählt wird. Darin findet sich auch ein Song, der vor allem durch sein artifizielles Vokalarrangement besticht und deshalb musikalisch aus dem Rahmen fällt.
http://www.heupferd-musik.de/sliabh_gallion_braes.html
MODERNE MELANCHOLIEN
Ein etwas anderes Liebeslied
„Love To Be With You“ von Andy Irvine
In Herzenssachen kennt er sich bestens aus, da können ihm wohl nur wenige das Wasser reichen. Der irische Singer-Songwriter Andy Irvine hat sich nicht nur um die weltmusikalische Öffnung und Modernisierung des Irish-Folk verdient gemacht, auch seine virtuosen Verflechtungen von Poesie und Musik haben Maßstäbe gesetzt. Eine ganz spezielle Beziehung, die hat in Irland eine lange Geschichte. Und eine gute noch dazu. Andy Irvine kann ein fantastisches Lied davon singen. Bei diesem Meisterwerk in Begleitung seiner renommierten Kollegen Davy Spillane mit der Flöte und dem Riverdance-Erfinder Bill Whelan an den Keyboards.
http://www.heupferd-musik.de/love_to_be_with_you.html
Über die Alben von Andy Irvine informiert:
http://www.heupferd-musik.de/andy_irvine_alben.html
Über das aktuelle Songbuch von Andy Irvine informiert:
http://www.heupferd-musik.de/aiming_for_the_heart.html
STILLE HELDEN
Tracktipp
"Raoul Wallenberg" von Andy Irvine
Auf dem Gelände der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel (siehe auch: http://www.yadvashem.org ) ist ein „Garden of the righteous among the nations“ angelegt, der das Gedenken an die „Gerechten unter den Völkern“ bewahren soll. Gemeint sind Menschen, die sich besondere Verdienste im Kampf gegen die Barbarei des Holocaust erworben haben. Mittlerweile beläuft sich die Liste dieser „Gerechten unter den Völkern“ auf rund 21.800 Personen. Ausgewählt werden sie von einem Gremium aus pensionierten Richtern des israelischen obersten Gerichtshofs. Für jeden "Ge-rechten" wird seit 1963 im Garten von Yad Vashem eine kleine Marmortafel aufgestellt, in der sein/ ihr Name eingraviert ist. Auf einer dieser Tafeln steht der Name des schwedischen Diplomaten, Bankers und Kosmopoliten Raoul Wallenberg. Der hatte 1944 in Budapest mit der Ausstellung von Schutzpässen, der Einrichtung exterritorialer Schutzhäuser und wagemutiger Chuzpe tausenden Nazi-Verfolgten das Leben gerettet, war Anfang 1945 von sowjetischen Militärbehörden der Spionage verdächtigt, verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt worden und gilt seither als verschollen. Angeblich soll er in einem Moskauer Gefängnis verstorben sein, doch sein tatsächliches Schicksal ist ungeachtet offizieller Untersuchungen bis heute ungeklärt. „Das Andenken an Raoul Wallenberg sollte ein Ansporn für uns sein“ (Kofi Annan). Andy Irvine erweist mit seiner Balladen diesem stillen Helden seine ganz persönliche Reverenz. Mehr unter:
http://www.heupferd-musik.de/raoul_wallenberg.html
ÜBER UNSERE WELT
Tracktipp
"Planet without a plan" von Wizz Jones
Mittlerweile räumen sogar die Mächtigen in Politik und Wirtschaft ein, dass es einen Zusammenhang zwischen von uns Menschen verursachten Kohlendioxydemissionen und Erwärmung der Erdatmosphäre gibt. Immerhin rüttelt diese Diskussion an den Grundfesten überkommener Machtstrukturen. Zumindest verbal überschlagen sich viele mit Vorschlägen zu Auswegen aus dieser brisanten Situation. Vielleicht gelingt es ja tatsächlich, den rasanten Anstieg der Weltbevölkerung mit dem Faktum begrenzter Lebensressourcen in Einklang zu bringen und einen globalen ökologischen, wirtschaftlich-sozialen und demzufolge auch politischen Kollaps zu vermeiden. Mal sehn, wie sich das entwickelt; immerhin haben wir es heute mit den Folgen vergangener Sünden zu tun, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Noch vor einer Dekade wurde in dieser Hinsicht auf eine angebliche Uneinigkeit der Wissenschaften verwiesen, wiederum eine Dekade zuvor wurden solche Zusammenhänge von grossen Teilen der verantwortlichen Politiker schlichtweg in Abrede gestellt. Und das obwohl die Problematik seitens der Wissenschaft spätestens in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts erkannt worden ist und bereits 1972 eine Institution wie der Club Of Rome (siehe: http://www.clubofrome.de ) mit seiner Studie über die Grenzen des Wachstums ( „limits of growth“) zum Nachdenken und Handeln aufgefordert hatte worauf sich in vielen Industrieländern eine kritische Umweltbewegung zu formieren begann. Eine Thematik, die auch im Musikschaffen ihren Niederschlag findet. Wie bei diesem Song des britischen Gitarristen und Songwriters Wizz Jones, den er im Rahmen der legendären "Folkfriends" Sessions mit dem Folkjazz-Bassisten Danny Thomposon eingespielt hat. Mehr (mit Hörprobe) unter:
http://www.heupferd-musik.de/planet_without_a_plan.html
ZEITLOSE MEISTERWERKE
Album-Tipp
Die Sessions der "Folk Friends"
Als sich 1978 und 1980 die Elite der anglo-amerikanisch-deutschen Folkszene in der Mühle des Liedermachers Hannes Wader zu gemeinsamen Sessions traf, konnte keiner der Beteiligten absehen, wie impulsträchtig und weitreichend ihre Zusammenarbeit geraten würde. Nie zuvor und nie danach hat es ein musikalisches Projekt mit solcher Tragweite gegeben. Immer noch gehören ihre Aufnahmen zu den wegweisenden Meisterwerken der internationalen Folkmusik, die ob ihrer regelrecht zeitlosen Eigenschaften im besten Sinne nachhaltig zu inspirieren vermögen und keinen Deut an Authentizität eingebüsst haben. Die „international beispiel-loste Folkdokumentation“ - wie das Magazin „Pardon“ seinerzeit titelte - konnte jede Menge Preise einheimsen und auch weit über das Terrain des Folksgenres hinaus bachtliche Faszinationen auslösen. Beide Alben sind immer noch ein „Muss“ für jede gut sortierte Platten- bzw. Musiksammlung. „Eine hervorragende Produktion. Denn die bei allen Aufnahmen herrschende entspannte Atmosphäre in Waders Windmühle beflügelt eine lockere Session unter Freunden“ (Stereoplay). Die „Folkfriends“ offerieren „eine wohltuende Freundlichkeit, einen liebenswerten Gestus des internationalen Miteinanders. Von zeitloser Schönheit ... ein kleines handgemachtes Kunstwerk“ (Frankfurter Rundschau). Mehr unter:
http://www.heupferd-musik.de/folk_friends.html
DIE ANDEREN LIEDER
Buchtipp
Carsten Linde - Folksongs aus Amerika
Wer von den martialischen Sprüchen und Taten der konservativen und schein-religiösen us-amerikanischen Politik auf das ganze Land schliesst, liegt völlig daneben. Tatsächlich ticken die Menschen im Land der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten ganz anders und vielfältiger, als es durch mediale Filter betrachtet den Anschein haben mag. Soziale Gerechtigkeit, Menschen- und Bürgerrechte, antiautoritäre Tendenzen, Basisdemokratie und Selbstbestimmung, Gewaltlosigkeit, Sorge um den Erhalt von natürlichen Lebens-grundlagen, kulturelle Vielfalt, Aufklärung, solche Themen und Anliegen können auf der anderen Seite des Atlantiks auf eine lange Tradition zurückblicken. Und finden ihren Niederschlag natürlich auch im Liedgut der Menschen und dessen Einflüsse auf das zeitgenössische Kulturschaffen und dem Leben in der Gesellschaft. Die Sammlung des Folksongkenners Carsten Linde ist in diesem Kontext durchaus eine Art Standardwerk. Mehr unter:
http://www.heupferd-musik.de/folksongs_aus_amerika.html
ABSEITS DES MAINSTREAM
Unsere besonderen Repertoiretipps
Die Anti-Hits
Mit dieser Titelliste möchten wir einmal nicht auf ganze Projekte oder Alben sondern auf Einzelwerke aufmerksam machen, die unseres Erachtens ob ihrer Originalität und ihres Gehalts eine besondere Beachtung verdient haben. Sie richtet sich nicht nur an Radiomenschen als Anregung zur Gestaltung ihrer Sendungen und Programme, sie offeriert sicher auch die eine oder andere Anregung für alle, die über ein Faible für gute Songs verfügen und ausgefallene Inspirationen abseits kommerziellen Gleichklangs zu schätzen wissen. Mehr unter:
http://www.heupferd-musik.homepage.t-online.de/anti_hits.htm
DAS UNDENKBARE SINGEN
Risiko und Ratio
"Nimm die Kinder und lauf!" von Guy Carawan
Als der amerikanische Folkforscher, Musiker und Bürgerrechtsaktivist Guy Carawan beim zweiten Treffen der legendären Folk Friends 1980 den Song „Take The Children And Run“ im Quartet mit seiner Frau Candie sowie dem Kontrabassisten Danny Thompson und Gitarrencrack Werner Lämmerhirt einspielte, konnte sich keiner wirklich vorstellen, wie brisant die Thematik dieses Liedes einmal werden sollte. Es stammt vom kalifornischen Liedermacher Don Lange. Er schrieb es unter dem Eindruck des beinahe GAUs im Atomkraftwerk „Three Miles Island“ bei Harrisburg, Pennsylvania. Nach dem Desaster von Tschernobyl, nach allen schlechten Erfahrungen mit beinahe alltäglichen „Störfällen“ und weil immer noch niemand weiss wohin mit ständig wachsenden Bergen gefährlichen Nuklearmülls, scheint es dringender denn je, den kritischen Stimmen wieder mehr Gehör zu verschaffen. Deshalb unsere aktuelle Empfehlung hierzu (mit Hörprobe):
http://www.heupferd-musik.homepage.t-online.de/carawan_take.htm
PARADIS PERDU
Die andere Seite der Südsee
"My Island Home" von Bobby Holcomb
Nicht einmal vor dem Paradies macht Emigrationsdruck halt. Das kann man schon im alten Testament nachlesen. „Paradis Perdu“ lautet darum der Titel eines Chansons des tahitianischen Liedermachers Guy Laurens. Soziale und kulturelle Folgen von Kolonisierung, wirtschaftlicher Ausbeutung und Abhängigkeit, von Raubbau und Überfischung, pazifischen Kriegen und nicht zuletzt auch ökologischen Zeitbomben infolge global warming oder der nuklearen Hinterlassenschaften einiger Atommächte relativieren den schönen Schein. Sein Glück und eine Existenz in der Fremde suchen zu müssen, ist in Polynesien deshalb durchaus eine gängige Erfahrung. Was der von Tahiti bis Australien überall bekannte Song „My Island Home“ des Malers und Singer-Songwriters Bobby Holcomb überzeugend belegt. Mehr dazu finden Sie unter
http://www.heupferd-musik.homepage.t-online.de/my_island_home.htm
UNVERGESSEN
The man with the Banjo
"I’m sad and I’m lonely" von Derroll Adams
Der Popstar Donovan schrieb ihm eine „Epistle for Derroll“. Die europächsische Folkszene kennt nur wenige Protagonisten, dessen künstlerische Qualitäten solch weitreichende Kreise ziehen, wie es der Folkfreak Derroll Adams zu seinen Lebzeiten vermochte. Woody Guthrie, Bob Dylan, Pete Seeger, Jack Elliott, sie kannten ihn alle und wussten, was sie ihm zu verdanken hatten. Merkwürdig, dass noch keiner auf die Idee gekommen ist, das Leben von Derroll Adams in Geschichten zu erzählen oder gar einen Film darüber zu machen. Es birgt eine Fülle starker Stoffe. Bis dahin bleiben die Songs des Derroll Adams, seine zeitlosen, hoch gerühmten Aufnahmen, die ahnen lassen, von welchem Kaliber dieser Musikmensch wirklich war. Kostprobe unter:
http://www.heupferd-musik.homepage.t-online.de/adams_sad.htm
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